Einführung:
Die 32-Bit-Float-Aufnahmetechnologie ist in aller Munde. Sie bietet nicht nur durchgängig klares Audiomaterial, ein vereinfachtes Setup und eine beispiellose Flexibilität bei der Bearbeitung, sondern macht auch den Gain-Regler überflüssig.
Zoom ist eines der ersten Unternehmen, das die 32-Bit-Float-Technologie in eine Reihe von tragbaren Audio-Aufnahmegeräten implementiert hat, weil wir diese Technologie als einen echten Wendepunkt ansehen. Aber vielleicht fragen Sie sich, wie sie funktioniert und ob es sich lohnt, sie in Ihrem Audio-Setup einzusetzen.
Hier finden Sie einen kurzen Crash-Kurs über 32-Bit-Float, der Ihnen dabei helfen kann, herauszufinden, ob diese Technologie für Sie und Ihre Arbeit geeignet ist.
Am Set mit dem Zoom F3
Bit-Tiefe (Wortbreite) und digitale Verzerrung verstehen:
Um 32-Bit-Float besser zu verstehen, sollten wir mit dem Problem beginnen, das damit gelöst wird: Audioverzerrungen, wie Clipping oder weißes Rauschen, die durch die Lautstärke verursacht werden. Jeder, der schon einmal im Audiobereich gearbeitet hat, hat wahrscheinlich schon einmal erlebt, dass eine ansonsten solide Aufnahme durch unerwünschtes digitales Rauschen ruiniert wurde. Dies kann durch alles Mögliche verursacht werden, von einem Sänger, der unerwartet in der Lautstärke springt (und übersteuert), bis hin zu einem Schauspieler, der in einer Szene zu leise spricht (und zusätzliches Rauschen verursacht, wenn man ihn in der Nachbearbeitung lauter stellt).
Der Grund, warum digitale Audioverzerrungen überhaupt auftreten, liegt in der Abtastrate und der Bittiefe. Wenn Sie mit einem Computer aufnehmen, nimmt die Software Ihrer Digital Audio Workstation (DAW) das ursprüngliche analoge Signal auf und zerlegt es in viele Schnappschüsse (Samples), um es in ein digitales Signal umzuwandeln. Die Samplerate gibt an, wie viele Samples Ihre DAW pro Sekunde aufnimmt; je höher die Samplerate, desto naturgetreuer klingen Ihre Aufnahmen. Eine Abtastrate von 44,1 kHz - die Standardqualität einer digitalen CD - bedeutet beispielsweise, dass Ihre DAW bei der Aufnahme 44.100 Samples pro Sekunde erzeugt.
Watson Wu Recording mit dem F8n Pro
Die Herausforderungen der traditionellen Bittiefe:
Eine hohe Abtastrate und eine hohe Bittiefe führen zu einer genaueren Analog-Digital-Umwandlung von Audiodaten und damit zu qualitativ hochwertigeren Aufnahmen. Wenn eine Klangquelle jedoch einen dB-Pegel erreicht, der außerhalb des Bereichs einer bestimmten Bittiefe liegt, wird das analoge Signal nicht richtig umgewandelt und die resultierende Audiodatei enthält irreversible digitale Verzerrungen. Auch wenn 24-Bit-Audio einen beträchtlichen Dynamikbereich bietet, stoßen Sie dennoch auf einige allgemeine Einschränkungen. Etwas so Einfaches wie ein besonders lauter Snare-Drum-Schlag kann dazu führen, dass Ihr Audiosignal übersteuert oder verzerrt wird. Andererseits kann das plötzliche Flüstern eines Schauspielers zu einem so leisen Ton führen, dass er in der Nachbearbeitung nicht wiederhergestellt werden kann.
Die Lösung für zu lautes oder zu leises Audiomaterial beginnt in der Regel mit der Anpassung der Verstärkung, mit der der Pegel des Eingangssignals erhöht oder verringert wird, damit das Audiomaterial innerhalb des verfügbaren Dynamikbereichs bleibt. Selbst wenn Sie die Verstärkung beim Soundcheck anpassen, gibt es immer noch ein gewisses Maß an Unvorhersehbarkeit: Ein Sänger springt plötzlich in der Lautstärke, ein Automotor dreht lauter als erwartet, ein Schauspieler projiziert seinen Text versehentlich vom Mikrofon weg, und so weiter.
Sie können zwar den Gain-Regler "bedienen" und in Echtzeit anpassen, aber das erfordert ständige Aufmerksamkeit, die Sie von anderen Aspekten der Produktion ablenken kann. Außerdem ist es in Szenarien, in denen Sie nur eine Aufnahme machen können, wie bei einer Live-Übertragung oder einem aufwendigen Filmstunt, einfach keine Option, einen weiteren Take zu versuchen, weil der Ton schlecht ist.
So funktioniert 32-Bit-Float:
Die Lösung für übersteuerte und verzerrte Audiosignale ist ein größerer Dynamikbereich, und den bietet 32-Bit-Float in Hülle und Fülle. Es enthält über 4 Milliarden Amplitudenwerte, was zu einem Dynamikbereich führt, der lauter ist als alles, was es auf der Erde gibt. Mit anderen Worten: Alles, vom Flüstern bis zu Explosionen (und praktisch alles, was am Set vorkommt), fällt in diesen Dynamikbereich.
Mit 32-Bit-Float müssen Sie nie wieder Verstärkungen einstellen oder Pegel spontan anpassen und können so einfacher und schneller als je zuvor aufnehmen. Egal, ob Sie im Studio, auf einem Filmgelände oder im Freien arbeiten, Sie können einfach Ihre Mikrofone aufstellen und auf "Aufnahme" drücken. 32-Bit-Float-Audiodateien benötigen etwa 33 % mehr Speicherplatz als 24-Bit-Dateien, aber das ist ein kleiner Kompromiss, der einen großen Unterschied macht.
Ein wichtiger Hinweis: Wenn Sie Ihr 32-Bit-Float-Audio auf Ihrem Aufnahmegerät abhören oder Ihre Dateien in eine DAW hochladen, sehen und hören Sie möglicherweise immer noch eine gewisse Verzerrung in Ihren Aufnahmen. Die wahre Leistung der 32-Bit-Float-Technologie wird in der Nachbearbeitung deutlich, wenn Sie die erfassten Wellenformen durch Anpassen der Verstärkung der Datei vergrößern oder verkleinern.
Clipping bei Audiodateien mit geringerer Bittiefe ist irreversibel, da es keine Daten jenseits der abgeflachten Spitzen gibt - der Dynamikbereich wurde ausgeschöpft, sodass Ihr Aufnahmegerät das analoge Signal nicht ordnungsgemäß konvertieren konnte. Bei 32-Bit-Float hingegen sind alle diese Daten vorhanden und können vollständig wiederhergestellt werden. Während der Bearbeitung in Ihrer DAW können Sie Ihre Wellenformen anpassen, um sicherzustellen, dass die abgeflachten Spitzen ausgeglichen werden. Ebenso können Sie die Wellenformen für leises Audiomaterial anheben, ohne dabei das Rauschen zu verstärken.
Hier sind einige Szenarien, in denen 32-Bit-Float Ihr Audio-Setup ergänzen kann:
- Sie befinden sich an einem Filmset und benötigen den Dialog zwischen Ihren beiden Hauptdarstellern in einer dynamischen Szene. Unabhängig von Änderungen in der Sprachlautstärke erfasst 32-Bit-Float jedes Wort ohne Clipping. Sie können auch die Lautstärke von leisen Dialogen erhöhen, ohne dass die Klarheit verloren geht.
- Sie nehmen eine Band live im Studio auf und der Gitarrist spielt eine Note, die deutlich lauter ist als der Rest seines Parts. Abgesehen von dieser einen Spitze ist die Aufnahme sauber, so dass die Band diesen Take verwenden möchte. Bei 24-Bit ist die Verstärkung möglicherweise zu hoch eingestellt, und die Spitzen können zu Übersteuerungen führen. Mit 32-Bit-Float wäre die Aufnahme jedoch sauber.
- Sie sind Sounddesigner und versuchen, die Geräusche eines Automotors so realistisch wie möglich einzufangen, was natürlich bedeutet, dass Sie ein Aufnahmegerät in die Nähe eines laufenden Motors halten müssen. Sie können die Aufnahme nicht überwachen, da Sie nicht mit dem Aufnahmegerät im Auto bleiben können. Mit der 32-Bit-Float-Funktion können Sie unerwartete Tonspitzen (Dröhnen, Knacken, Drehzahl usw.) in der Nachbearbeitung so anpassen, dass Ihre Motorengeräusche laut und detailliert sind, aber nicht übersteuert werden.
- Sie fügen zwei Sprachaufnahmen zusammen, aber der Sprecher stand in einer Aufnahme etwas weiter vom Mikrofon entfernt. Dank der 32-Bit-Float-Funktion können Sie die beiden Wellenformen für einen nahtlosen, verzerrungsfreien Übergang ausgleichen.
Zoom Products With 32-Bit Float:
Zoom bietet mehrere verschiedene Recorder mit 32-Bit-Float-Technologie an.
Diese Produkte verfügen über keinen Gain-Regler, weil sie diesen nicht benötigen. Dennoch gibt es Optionen für Echtzeit-Lautstärkeanpassungen - der Hauptunterschied besteht darin, dass diese Einstellungen im Gegensatz zur Verstärkung in der Postproduktion umkehrbar sind und die in Ihren Audiodateien enthaltene Datenmenge nicht beeinträchtigen.
Informieren Sie sich auf unserer Website, welches Zoom-Produkt mit 32-Bit-Float das richtige für Sie ist.
Field Recorder:
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