Steve Gadd gilt als einer der einflussreichsten Schlagzeuger aller Zeiten und setzte neue Standards im Bereich der zeitgenössischen Schlagzeugtechnik und -performance, die Tausende Nachahmer gefunden haben.

Er hat so viele legendäre Drum-Tracks eingespielt wie „Aja“ von Steely Dan, „Fifty Ways to Leave Your Lover“ von Paul Simon oder auch „Nite Sprite“ von Chick Corea – wahrscheinlich gibt es keinen aktiven Schlagzeuger, der nicht in irgendeiner Weise von Steve Gadd beeinflusst wurde.

Aber was macht Steve zu dem Musiker, der er ist?

Steve Gadd in the studio

Foto von Bill Zules

PERFEKTION IST ÜBERBEWERTET

„Ich kenne niemanden, der perfekt ist. Man geht einfach raus und gibt sein Bestes. Und wenn Du es nicht auf den Punkt bringst, gehst Du eben morgen wieder raus und probierst, es besser hinzubekommen. Mehr kann man wirklich nicht tun.“

Drummer, Steve Gadd

Foto von by Bill Zules

KEIN PLATZ FÜR ANGEBEREI

„Anstatt Musik mit dem Vorsatz zu machen, andere beeindrucken zu wollen, habe ich gelernt, mir von der Musik vorgeben zu lassen, was ich tun muss. Man muss dazu wirklich zuhören.“

Steve Gadd listening as he plays with other musicians.

Steve Gadd bei einem Auftritt mit (von links nach rechts) Tom Scott, Saxofon, Mike Rodriguez, Trompete, Carlitos Del Puerto, Bass, Luisito Quintero, Percussion.

DIE SUCHE NACH INSPIRATION

„Ursprünglich entsteht Deine Inspiration dadurch, dass Du jemanden etwas spielen hörst und dann zuhause versuchst, das zu lernen. Als ich aufwuchs, habe ich mir Platten von Philly Joe, Elvin Jones, Tony Williams und solchen Typen besorgt, diese Platten langsamer abgespielt und so herausgehört, was sie spielten. Dann haben ich daran gearbeitet, das mit meinem eigenen Gefühl zu interpretieren. So lernen wir alle.“

Grammy Award winning Steve Gadd Band.
Steve Gadd on drums.

SEI IMMER DU SELBST

„Man kann niemals die Kopie von jemand anderes sein, egal wie sehr man sich bemüht. Es ist einfach unmöglich. Ich habe viele Leute gesehen, die versuchen, Licks zu kopieren und möglichst exakt nachzuspielen – ich finde aber, dass das weder natürlich klingt noch aussieht. Darum geht es bei Musik auch nicht. Du musst Dir Deine eigene Trickkiste erarbeiten. Das Schlimmste, was man tun kann, ist, seine eigene Kreativität durch die Begeisterung für die Arbeit eines anderen Musikers ersticken zu lassen.“

„Anstatt Musik mit dem Vorsatz zu machen, andere beeindrucken zu wollen, habe ich gelernt, mir von der Musik vorgeben zu lassen, was ich tun muss. Man muss dazu wirklich zuhören.“

Steve Gadd

IN DEN GROOVE KOMMEN

Ich habe so viele Drummer gesehen, die spielerisch und technisch so gut sind, dass Dir die Kinnlade runterfällt. Es gibt Leute, die wirklich unglaubliche Sachen machen. Für mich ist es aber auf einer ganz anderen Ebene mindestens genauso inspirierend, wenn ich jemanden sehe, der einen Groove spielt und so darin aufgeht, dass ich automatisch mit dem Fuß mitklopfe. Wenn Du die Leute dazu bringst, den Groove mitzuklopfen, hast Du es geschafft – dann machst Du Musik.“

Steve Gadd Zoom Creator of the Year

Steve Gadd bei der Verleihung der Zoom-Auszeichnung „Creator of the Year“ durch Masahiro Iijima, CEO von Zoom (NAMM 2020, Anaheim, Kalifornien)