Pepper candid




Von Auftritten als jugendliche Sängerin in den Rock’n’Roll-Clubs von Madrid bis hin zu Gemeinschaftsprojekten mit Produzenten in New York und Rollen in Off-Broadway-Shows wie „Queens of Soul“ und „A Soulful Christmas“ – die Singer/Songwriterin Pepper Solana weiß, dass sich große Ziele oft nur erreichen lassen, wenn man den Sprung ins Ungewisse wagt. Wir haben mit Pepper über die Quellen Ihrer Inspiration gesprochen und darüber, wie sie es in den Zeiten der Quarantäne geschafft hat, ihre Fähigkeiten zu verfeinern und produktiv zu bleiben.

Pepper singing live

Wie sind Sie zum ersten Mal mit Musik und dem Singen in Berührung gekommen?


Mein Vater hat mir die Musik und das Singen nahe gebracht. Er ist ein extrem kreativer Mensch und schon immer mein Vorbild gewesen. Als Kind fiel es mir immer schwer, abends ins Bett zu gehen. Da ich an Schlaflosigkeit litt, hat er mir immer etwas vorgesungen und Gitarre gespielt, um mir beim Einschlafen zu helfen. Ich denke, dass damals mein Interesse für Musik und das Singen geweckt wurde, weil ich einfach wie mein Vater sein wollte.

Er war der erste Mensch, der daran glaubte, dass ich es als Sängerin schaffen könnte. Er fand eine Schule und einen fantastischen Gesangslehrer für mich und war immer eine große Inspiration. Man könnte also sagen, dass mein Vater an allem schuld ist.

Pepper singing live



Was waren Ihre ersten Erfahrungen als professionelle Musikerin? Und wie haben diese Ihre Entwicklung beeinflusst?


Meine ersten Erfahrungen als Profimusikerin habe ich in der Rock-Band gemacht, mit der ich in Clubs auftrat. In dieser Zeit habe ich viel gelernt. Ich habe gelernt, wie das Berufsleben eines Musikers aussieht. Ich fand heraus, dass es kein einfaches Leben sein und mir einige Opfer abverlangen würde. Und ich lernte, dass ich manchmal schlecht bezahlt werden würde. Diese Auftritte gaben mir Gelegenheit, zu lernen, wie man sich auf der Bühne bewegt und mit dem Publikum und den anderen Musikern interagiert.

Als Kind war ich sehr schüchtern und konnte mir nur schwer vorstellen, einmal auf einer Bühne zu stehen. Das Singen in diesen Rock’n’Roll-Clubs eröffnete mir die Chance, mich zu der Live-Musikerin und Künstlerin zu entwickeln, die ich heute bin. Auch wenn ich heute keine Rock’n’Roll-Songs mehr singe, war das doch ein wichtiger Teil meines Lebens.

Viele Musiker haben ihre ersten Auftritte in Clubs, die eine gute Plattform bieten, um sich als Künstler zu entwickeln. Da ich schon in sehr jungen Jahren angefangen habe, hatte ich das Glück, mit 19 für größere Auftritte, Touren und Rollen bereit zu sein.

Wer und was waren die größten Inspirationen und Einflüsse für die Art, wie Sie an die Arbeit als Singer/Songwriterin herangehen?




Die wichtigste Inspiration meines Lebens ist immer noch mein Vater, und zwar sowohl in persönlicher als auch in beruflicher Hinsicht. Er würde es zwar nie zugeben, aber er hat eine fantastische Singstimme. Auch Aretha Franklin und Snarky Puppy sind große Inspirationen und ich erwähne sie in vielen Interviews. In letzter Zeit habe ich mich viel mit Jazmine Sullivan beschäftigt und ihre Musik hat mich stark beeinflusst.

Ich möchte auch sagen, dass mich jeder Song, den ich je gehört habe, inspiriert und zu der Person und Künstlerin gemacht hat, die ich heute bin. Ich denke, dass es für jeden Sänger, Komponisten und Musiker wichtig ist, sich möglichst viele unterschiedliche Musikstile anzuhören. Das öffnet den Geist für neue Möglichkeiten und führt letztendlich zu einem unverwechselbaren eigenen Sound. Es wird eine Weile dauern, aber es wird ihnen helfen, ihre Ziele als Künstler zu erreichen.

Mit welchen Schwierigkeiten waren Sie im Lauf Ihrer Karriere konfrontiert und wie haben Sie diese überwunden?



Wenn Sie professionell als Sängerin oder überhaupt als Musikerin arbeiten möchten, müssen Sie sich über die Herausforderungen und Anstrengungen klar sein, die dieser Beruf mit sich bringt. Das gehört einfach dazu. Die größte Herausforderung meiner Karriere war der Umzug in die USA. Alles, was ich hatte, ließ ich in Spanien zurück. Ich war gerade von einer Tour mit dem Cirque du Soleil zurückgekommen. Ich war unglücklich und irgendwie nicht dort, wo ich sein wollte. Ganz alleine an einem neuen Ort und mit kaum Geld von vorne anzufangen, das war hart!

Herausforderungen sind aber auch aufregend. Ich musste sie einfach annehmen und mir sagen „Das wird jetzt richtig hart, aber hinter der nächsten Ecke wartet etwas ganz Großartiges und es wird sich garantiert lohnen.“ Ich bin der glücklichste Mensch der Welt, weil ich das tun kann, was ich tue, also sollen die Herausforderungen nur kommen!

Pepper holding a microphone

Wie entwickeln Sie Ihre musikalischen Ideen? Was passiert zwischen der ersten Projektidee und dem fertigen Produkt?



Das hängt stark vom jeweiligen Projekt ab und ist immer mit großen Veränderungen verbunden. Man startet mit dieser kleinen Idee und dann arbeitet man manchmal mit anderen Kreativen zusammen, die ihre eigenen Ideen einbringen. Am Ende der Entwicklung steht dann ein echt cooles Endprodukt. Das ist das Allerschönste – wenn dann etwas herauskommt, was man selbst nie erwartet hätte.



Sie stammen ursprünglich aus Madrid, leben aber jetzt in New York. Wie kam es zu diesem Umzug und wie hat der Wechsel in die USA Ihre Musik beeinflusst?



Ich war gerade als Sängerin auf Tour und war einfach überfordert. Es fühlte sich einfach nicht so an, als würde ich meine Bestimmung erfüllen oder meinen Traum leben. Ich beschloss, eine Pause zu machen und einen Sommer lang in New York Jazz zu studieren. Das war eine umwerfende Erfahrung! Die Stadt war so voller Leben, die Musiker so wundervoll – es war für mich wie im Film, als wäre ein Traum wahr geworden, den ich nie zu träumen gewagt hätte. Das war so aufregend.

Sie haben nicht nur Ihre eigenen Soloalben geschrieben und live performt, sondern auch als Frontfrau bei anderen Bands mitgewirkt und mit verschiedenen Künstlern und Produzenten zusammengearbeitet. Darüber hinaus waren Sie auch in einigen Off-Broadway-Shows zu erleben. Wie passen Sie Ihren kreativen Workflow für solch unterschiedliche Projekte an?



Ich weiß noch, dass es mir ganz am Anfang schwerfiel, mich auf die unterschiedlichen Arten kreativer Arbeit einzustellen. Mein erstes Musical war eine große Herausforderung, weil ich überhaupt nicht wusste, wie ich da herangehen sollte. Ich wusste beispielsweise nicht, wie ich meine Stimme pflegen sollte, dabei ist das so wichtig.

Ich musste erst lernen, mich auf neue Dinge einzulassen und keine Angst zu haben, ins kalte Wasser zu springen. Es ist etwas ganz anderes, mit einem klassischen Sänger zu arbeiten, als in einer Off-Broadway-Show mitzuwirken. Man muss seine Hausaufgaben machen. Eine meiner Off-Broadway-Shows war „Queens of Soul“. Ich hatte schon mein ganzes Leben lang Soul-Musik gehört, beschloss aber, mich ganz intensiv mit den Künstlern zu beschäftigen, um die es ging. Ich lernte viel über ihr Leben und ihr Werk, um den Kontext zu verstehen.

Moderne Technologie erlaubt es Musikern, aus der Ferne gemeinsam an Studio-Aufnahmen zu arbeiten. Wie gehen Sie mit dieser Form der Zusammenarbeit um? Wie stark unterscheidet es sich von der Aufnahme in einem Studio?



Zunächst einmal war Technik schon immer eine Herausforderung für mich. Durch die aktuelle Quarantäne war ich gezwungen, mehr über die Aufnahme meiner eigenen Stimme zu lernen. Dafür bin ich wirklich dankbar. Die Zusammenarbeit über die Distanz ist ein ganz anderer Prozess. Es ist seltsam, sich über den Bildschirm und eine große Distanz mit anderen Künstlern auszutauschen.

Andererseits hat es auch etwas für sich, die gemeinsam erarbeiteten Ideen zu nehmen und dann alleine daran zu arbeiten – das mache ich wirklich gerne. Verstehen Sie mich nicht falsch: Ich liebe es, mit anderen Menschen zusammenarbeiten, aber ich setze mich genauso gerne hin, schalte meine Moodlights ein und arbeite in meinem eigenen Tempo an den Ideen, die wir im Videochat entwickelt haben. Hinterher schicke ich die neuen Ideen an meine Kollegen, die diese wiederum kommentieren, sodass wir letztendlich doch zusammenarbeiten. Manchmal vermisse ich die „normalen“ Studio-Sessions mit Produzenten und Musikern, aber es ist in jedem Fall fantastisch, überhaupt zusammenarbeiten zu können.

Pepper using the Sgv-6/V6



Wie finden Sie neue Projekte oder die nächste Zusammenarbeit? Warten Sie, bis ein neues Projekt hereinkommt, oder gehen Sie aktiv auf die Suche nach Projekten, an denen Sie mitarbeiten möchten?


Ich bin immer offen für neue Ideen. Ich arbeite gerne mit Menschen zusammen, die auch mit mir zusammenarbeiten möchten. Ganz besonders toll ist es, wenn jemand von einem Projekt richtig begeistert ist, selbst wenn es nicht mein eigenes ist. Es ist einfach schön, wenn Menschen von etwas begeistert sind. Dann will ich ein Teil davon sein. Und wenn ich selbst eine Idee habe, dann rufe ich sofort jemanden an und sage: „Du musst mir unbedingt helfen, diese Idee weiterzuentwickeln!“ Wenn eine Sache dazu bestimmt ist, zu funktionieren, wird es auch passieren. Wenn sie nicht dazu bestimmt ist, dann funktioniert es auch nicht. Man spürt einfach, wenn eine Sache etwas Besonderes ist und diese Magie in der Luft liegt.

Man muss offen sein für neue Projekte. Arbeiten Sie an unterschiedlichen Projekten mit, auch wenn diese nicht Ihren persönlichen Hauptinteressen entsprechen, denn Sie werden eine Menge dabei lernen. Manchmal klingt eine Idee im ersten Moment verrückt. Aber wenn man sie ausarbeitet, wundert man sich manchmal, was daraus entsteht! Andererseits ist man manchmal Feuer und Flamme für ein Projekt und stellt dann bei der Umsetzung fest, dass es einfach nicht funktioniert. Aus diesem Grund bin ich immer offen für neue Projekte.

Welchen Rat bzw. welche Anregung würden Sie jemandem geben, der eine Karriere im Musikbusiness anstrebt?


Man muss bereit sein, hart zu arbeiten. Das ist kein einfacher Beruf! Musik erfordert ein enormes Durchhaltevermögen. Sie müssen bereit sein, sich diesen Herausforderungen zu stellen und wirklich hart zu arbeiten. Um ein guter Singer/Songwriter zu sein, müssen Sie bescheiden sein und versuchen, das Beste aus sich herauszuholen. Lernen Sie, mit anderen zusammenzuarbeiten, und gehen Sie respektvoll miteinander um. Ich würde eher mit jemandem zusammenarbeiten, der bescheiden und angenehm im Umgang ist, als mit jemandem, der vielleicht technisch besser ist, aber nicht mit anderen Menschen zusammenarbeiten kann. Jeder einzelne bestimmt die Zukunft der Musik mit. Haben Sie keine Angst vor dem Unbekannten und seien Sie immer bereit für den nächsten Schritt.

Können Sie uns etwas zu Ihren aktuellen oder zukünftigen Projekten verraten, die Ihnen besonders am Herzen liegen?


Für mein neues Album habe ich mit Royal Bayyan von Kool & The Gang zusammengearbeitet. Die Zusammenarbeit mit ihm ist fantastisch und ich freue mich riesig darüber. Wir können es kaum erwarten, dass diese Quarantäne vorbei ist und wir wieder auf Tour gehen und neue Leute treffen können und einfach sehen, was passiert. Bleiben Sie also dran und folgen Sie mir in den sozialen Medien, denn es gibt definitiv bald aufregende Neuigkeiten.

Wie wird sich die Musikindustrie Ihrer Meinung nach in der nächsten Zeit weiterentwickeln? Welche Möglichkeiten und Herausforderungen sehen Sie und wie können sich Musiker darauf einstellen?


Das Internet hat die Spielregeln stark verändert. Dank der vielen Plattformen zur Selbstvermarktung haben sehr viele Menschen den Schritt in die Öffentlichkeit gewagt. Manchmal denke ich, dass der Markt mehr als gesättigt ist, aber es ist auch schön, dass jeder die Chance hat, seine Träume zu verwirklichen. Das kann einen schon überfordern, weil der Zugang zwar sehr einfach ist, aber gleichzeitig auch sehr viele Menschen um Aufmerksamkeit kämpfen. Es ist eine Herausforderung, aber auch schön, weil wir alle miteinander verbunden sind und uns gegenseitig inspirieren.

Pepper using the V6 with her foot

Abschließend noch die Frage: Welche Zoom Produkte nutzen Sie? Wie hilft Ihnen Zoom dabei, Ihre Ziele zu verwirklichen?


Der V6 Vocal-Prozessor hat definitiv mein Leben verändert. Ich hatte in der Vergangenheit schon mit anderen Vocal-Prozessoren gearbeitet, aber die waren nicht besonders anwenderfreundlich. Ich hatte das Thema schon fast abgehakt, als ich Zoom entdeckte. Als ich den V6 ausprobierte, verstand ich sofort, wie das Gerät funktioniert. Das hat meine Live-Auftritte grundlegend verändert. Mit diesem neuen Werkzeug kann ich meine Stimme loopen, mehrstimmig singen und alle möglichen Effekte nutzen. Ich kann es nur jedem Sänger empfehlen, der einen Vocal-Prozessor verwenden möchte.

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